Die neue Fitbit Sense Der ehrlichste Test und Erfahrungsbericht
Die neue Fitbit Sense
Unser großer und ehrlicher Testbericht
Der neue Fitnesstracker aus dem Hause Fitbit ist auf dem Markt und wir dürfen diese smarte Armbanduhr als eine der ersten Redaktionen testen und dir diesen ausführlichen und ehrlichen Testbericht vorstellen. Eines ist uns dabei besonders wichtig: Wir möchten nicht wie andere Portale diese smarte Uhr schönreden, sondern völlig unvoreingenommen ein klares und ehrliches Bild von den Vor- und Nachteilen an unsere Leser vermitteln. Wir bekommen kein Geld von Fitbit und haben zwei Geräte eigenständig erworben. Wir möchten diesen Test unabhängig gestalten, um dir als Leser einen ehrlichen Einblick in die neue Smartwatch zu geben. Deswegen ist dies für uns der ehrlichste Produkttest zur Fitbit Sense.
Wir testen diese Uhr, da sie durch ihre Gesundheitsfunktionen ein echter Helfer sein kann, wenn es um Stressabbau, ruhigen Schlaf und mehr Achtsamkeit geht. Wir haben dazu bereits einen Artikel verfasst über Die 10 besten Geräte zum Einschlafen (ruhiger Schlaf garantiert). Natürlich kann die Fitbit Sense auch durch ihre Funktionen als beinahe vollwertige Smartwatch als auch treuer Begleiter beim Sport überzeugen.
Der Übersicht halber beginnen wir mit den größten Vor- und Nachteilen der neuen Fitbit Sense:
Vorteile
+ elegantes Design (kommt dem der Apple Watch sehr nahe)
+ ausdauernder Akku mit ca. 7 Tagen Laufzeit
+ viele Gesundheitsfunktionen wie Herzrhythmusanalyse
+ Unterstützung von Sprachassistenten wie Alexa und Google
+ Einfaches Laden über Magnetstecker
+ Schnellladefunktion (12 Minuten Ladezeit = 1 Tag Laufzeit)
+ bis 50 Meter wasserdicht
Nachteile
– voller Funktionsumfang nur mit Fitbit Premium möglich (80€ im Jahr)
– Musikwiedergabe bei Start nur über Spotify und Deezer möglich
– teurer Preis von ca. 330€ bei Start
Inhaltsverzeichnis
Funktionsübersicht
Die Uhr für deine Herzgesundheit
Wir haben uns die neue Fitbit Sense in verschiedenen Kategorien angeschaut und dabei auf die Schwächen der Vorgänger geachtet. Uns begleitete bis vor einigen Tagen noch eine Fitbit Charge 2, die nun langsam etwas in die Tage gekommen ist. Nicht, dass die Fitbit Charge 2 nicht nur deutlich weniger Funktionalitäten hat, so ist sie mit der Fitbit Sense nur wenig zu vergleichen. Während die Fitbit Charge 2 eher als genügsamer Activity Tracker daherkommt, so ist die Fitbit Sense eher als multifunktionale Smartwatch mit Fokus auf die Gesundheit zu sehen.
Fitbit selbst bewirbt die Sense unter anderem mit folgenden Hauptfunktionen:
- Stressmanagement – Messung des aktuellen Stresslevels und Übungen zur Stressreduzierung
- Überwachung der Herzfrequenz
- Hauttemperatursensor
- Schlafmanagement zur Überwachung des Schlafes
- Smarter Wecker zum Aufwachen zum besten Zeitpunkt
- Smartwatch Benachrichtigungen
- Amazon Alexa und Google Assistant Unterstützung
- Kontaktlose Bezahlung
- PurePulse 2.0 für ständige Pulsmessung
- SPO2 Messung (Sauerstoffgehalt des Blutes)
- Integriertes GPS
- Wasserabweisend bis 50 Meter
- Musikdienste wie Deezer und Spotify werden unterstützt
- Finy my Phone Funktion sendet Signal über Bluetooth an die Uhr, um das Handy zu finden
- 6 Tage + Akkulaufzeit
- Schnellladefunktion verhilft in 12 Minuten zu einem Tag Akkulaufzeit
Eine Übersicht aller Funktionen findest du in dieser Übersicht. Viele der genannten Daten hören sich auf dem Papier erst einmal schön an. Ob die Uhr diese Funktionen auch erfüllt und was Fitbit vielleicht vergessen oder nicht perfekt gemacht hat, erfährst du in diesem Artikel.
Design und Verpackung der Fitbit Sense
Ansprechend und schlank
Das erste Merkmal einer Uhr sind nicht die Funktionen die unter der Haube stecken, sondern das äußerliche Erscheinungsbild. Deswegen schauen wir uns zuerst gemeinsam das Äußere der Fitbit Sense an.
Design der Uhr
Die Fitbit Sense setzt auf ein sehr minimalistisches Design. So ist es nicht verwunderlich, dass kein einziger Knopf die beinahe rechteckige Uhr ziert. Lediglich an der linken Seite gibt es eine kleine Kerbe, die auf einen Knopf schließen lässt. Der Rahmen misst 48 mm × 40,48 mm × 12,35 mm. Bietet also genügend Platz für das hochauflösende AMOLED Display. Die Uhr trägt dabei nicht zu dick auf und wirkt nicht protzig am Arm. Mit einer Höhe von knapp 1,2 cm ist sie auch nicht so dick wie so mancher Konkurrent.
Der Rahmen kommt standardmäßig in zwei verschiedenen Farben daher: „Carbon/Edelstahl Graphit“ und „Mondweiß/ Edelstahl Softgold“. Wir haben beide Versionen gekauft. Im Internet findet man nur die Hochglanzbilder und deshalb geben wir hier einen realistischen Einblick in das Aussehen der Uhr.
Fitbit Sense in der Variante „Carbon/Edelstahl Graphit“
Fitbit Sense in der Variante „Lunar White/ Edelstahl Softgold“
Design des Armbands
Auch das Armband gibt sich dem minimalistischen Bild und endlich sind die nervigen Verschlüsse Vergangenheit. Die Armbänder werden auf beiden Seiten nun einfach in die Uhr eingeklickt und halten dann fest in der Uhr. Um diese dann wieder zu lösen, müssen die Hebel einfach nur wieder nach unten gedrückt werden. Wir waren überrascht, wie gut die Bänder halten und wie leicht sie sich tauschen lassen.
Die Sense kommt mit Gummiarmbändern in zwei Größen. Das ist erfreulich, da man bei der Bestellung nicht mehr die Angst haben muss ein zu kurzes Armband geliefert zu bekommen. Die Ersatzarmbänder gibt es dann in verschiedenen Größen.
Wer neue Armbänder für die Sense haben möchte, der muss bei Fitbit selber gewohnt tief in die Tasche greifen. Dort werden. So kostet ein Lederarmband um die 50€ und ein Sportarmband ca. 35€. Günstiger geht das bei Amazon von Drittherstellern. Nach und nach wird es dort sicher mehr Auswahl geben. Dort ist, bekommt man die Armbänder bereits für um die 10€. Alternativ kann man als Nutzer der Versa 3 seine Armbänder zur Sense mitnehmen. Die Anschlüsse sind nämlich identisch.
Design des Ladegerätes
Nachdem Fitbit allerlei sonderbare Ladegeräte für seine Uhren entwickelt hat, bekommt die Fitbit Sense endlich einen magnetischen Ladenanschluss spendiert. Damit entfällt das lästige Einstecken der Uhr in das Fitbit-typische Krokodil-Maul. Nutzer die bereits andere Modelle hatten, werden dieses Problem nur zu gut kennen.
Mit dem magnetischen Ladeanschluss gehört dies nun der Vergangenheit an. So lässt sich die Uhr selbst bei Dunkelheit (beispielsweise im Bett) problemlos anschließen.
Design der Verpackung
Wie zu erwarten ist das Design der Verpackung an die Uhr selbst angepasst. Minimalistisch, modern in einer schönen rechteckigen Box. Das Auspacken macht Spaß und beim Aufklappen des Deckels werden wir direkt von dem großen, klaren Display der Fitbit Sense begrüßt. Die Fitbit thront auf einem kleinen Podest. Ein wirklich intelligentes Verpackungsdesign
Lieferumfang der Fitbit Sense
gewohnter Standard und nicht überraschend
Jeder Hersteller versucht heutzutage an allen Enden zu sparen. So wurden wir schon bei einigen Produkten damit überrascht, dass nicht einmal billigste Ladekabel mitgeliefert wurden. Für uns als Verbraucher nicht verständlich aber aus Sicht des Unternehmens nachvollziehbar. Denn wenn bei jeder Lieferung bspw. 50 Cent gespart werden können ergibt das auf 10 Millionen ausgelieferte Geräte satte 5 Millionen Euro.
Im Falle der Fitbit wurde nicht gegeizt, allerdings werden wir auch nicht überrascht. Wir erhalten die Fitbit mit dem Armband in zwei verschiedenen Längen, was durchaus nicht selbstverständlich ist. Des Weiteren erhalten wir natürlich das neue Ladekabel, aber keinen Stecker für die Steckdose. Für die meisten sicherlich nicht verkehrt, da meist durch das ein oder andere Smartphone ohnehin bereits ein Stecker zu Hause vorhanden ist.
Akkulaufzeit und Ladezeit der Fitbit Sense
Weit über dem Standard. Fitbit bleibt sich treu.
Die Akkulaufzeit ist für viele Nutzer das wichtigste Merkmal bei einer Smartwatch. Erscheint es doch fast lächerlich, dass es Apple nach so vielen Jahren immer noch auf nur maximal einen Tag bringt. Laut Apples Aussage sind es sogar nur 18 Stunden bei der Series 6 (Quelle: Apple). Darüber können Nutzer der Fitbit Sense und auch anderer Fitbit Modelle nur müde lachen. Die Fitbit Sense überzeugt mit unglaublicher Ausdauer.
Laufzeit der Uhr
Wir haben die Uhr in der ersten Woche natürlich intensiver getestet um alle Features auszutesten. Doch selbst nach intensiven Tests und sogar zwei kurzen Läufen (ca. je 20 Minuten) mit GPS und 3 Trainingseinheiten im Fitnessstudio (je 30 Minuten) hat die Uhr in der ersten Woche 6 Tage durchgehalten. Das finden wir sehr bemerkenswert, wenn wir dies mit anderen Uhren, wie der Apple Watch vergleichen.
Es werden weitere Tests folgen bezüglich der Laufzeit und wir werden diesen Artikel stetig aktualisieren.
Ladezeit der Uhr
In der Fitbit ist ein Lithium-Polymer Akku verbaut. Die Fitbit Sense benötigt laut unserer Messung für eine volle Ladung ca. 60 Minuten. Allerdings bietet die Fitbit eine Schnellladefunktion. Dabei genügen 12 Minuten Ladezeit, um einen Tag Akkulaufzeit zu bekommen. Bei einer Ladezeit von 40 Minuten sind fünf Tage Laufzeit zu erwarten. Unserer Meinung eine nette Funktion, gerade wenn man vor der Sporteinheit vergessen hat die Uhr zu laden. Einfach für fünf bis zehn Minuten an das Ladegerät und der Messung der Sporteinheit steht nichts im Wege.
Handling beim Laden
Wie bereits erwähnt ist das Laden der Fitbit Sense sehr praktisch über einen Magnetstecker gelöst. Dieser dockt sich an die Rückseite der Fitbit Sense an und hält dabei auch sehr fest. Die 4 Kontakte finden dabei die passenden Ösen dabei automatisch. Wir empfinden den Ladevorgang dadurch als sehr angenehm.
Alle Fans der induktiven Lademöglichkeit werden hier leider enttäuscht. Wir sind hier weiterhin vorerst auf ein Kabel angewiesen.
Das Display der Fitbit Sense
Mehr Pixel und gute Leistung bei Sonnenlicht
Die Apple Watch hat es vorgemacht und bereits der ersten Uhr ein hochauflösendes Display spendiert. Die Fitbit Sense macht es seiner kleinen Schwester, der Fitbit Versa nach und bekommt auch ein AMOLED Display. Allerdings mit deutlich besserer Auflösung. Auch bei Sonnenlicht zeigt die Fitbit Sense ihre volle Stärke. Wirklich in jeder Lichtsituation überzeugend.
Die Sense hat die Möglichkeit das Display als Always-On Display zu nutzen. Mit dieser Funktion schaltet sich das Display niemals aus. Zwar sind AMOLED Displays sehr sparsam aber dennoch zerrt diese Einstellung an der Akkulaufzeit. Mit der Always-On Funktion schafft es die Fitbit nur auf eine Laufzeit von 3 bis 4 Tagen. Wir entscheiden uns für das automatische Display, welches immer dann aktiviert wird, wenn wir das Handgelenk zum Gesicht drehen. Das funktionierte in unserem Test hervorragend. Was vielleicht auch daran liegt, dass wir die Bewegung bereits von dem Fitbit Charge 2 gewohnt sind. Mit etwas Übung wird dies aber innerhalb eines Tages zur Routine.
AMOLED Display
Mit einer Displayfläche von 1,58 Zoll bietet die Fitbit viel Platz für Informationen. Leider füllt das Display die Oberfläche der Uhr nicht bis zum Rand aus. Es bleibt ein kleiner Rahmen an allen Seiten, der bei einigen Nutzer auf Abneigung stoßen könnte. Dies fällt aber nur auf, wenn die Uhr eingeschaltet ist.
Das Display wird dabei von einem laser-verschweißtem Corning Gorilla Glass 3 vor Kratzern geschützt. Wir haben den Kratztest gemacht: Dabei musste die Uhr mit einem Schlüsselbund für 30 Sekunden in einen Stoffsack, den wir kräftig geschüttelt und gerieben haben. Auf dem Glas der Uhr waren keine Spuren von Kratzern zu erkennen. In der Wirklichkeit sind es auch oft kleine Sandkörner, die ein Display zerkratzen. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, der nutzt lieber eine Displayschutzfolie, die es für wenige Euro bei Amazon gibt.
AMOLED Displays zeichnen sich durch ihr farbkräftige Darstellung und Energie-sparsame Wirkungsweise aus. Fitbit spendiert dem Farbdisplay der Sense eine Auflösung von 336 x 336 Pixeln. Das sind damit 1296 Pixel mehr als noch bei der Versa 3.
Beim Betrachten des Displays können wir bei normalem Sehabstand keine Pixel erkennen. Das Display wirkt sehr hochwertig verarbeitet und zeigt alle Informationen klar an.
Display bei Sonnenlicht
Eine wahre Herausforderung für jedes Display ist sehr starkes Licht. Die Königsdisziplin ist dabei das Ablesen des Bildschirms bei direktem Sonnenlicht. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und gehen mit der Fitbit Sense bei Sonnenlicht eine Runde joggen. Das Display lässt sich zwar nicht so gut ablesen wie noch Zuhause, allerdings wirkt das Display weiterhin sehr stark und farbenfroh. Auch beim Joggen sind alle Werte sehr gut zu erkennen, selbst wenn die Sonnenstrahlen direkt auf das Display treffen. Probleme kann es geben, wenn man die Uhr so neigt, dass sich die Umgebung darin spiegelt. Das Problem besitzen aber alle spiegelnden Displays.
Display bei Dunkelheit
Auch bei Dunkelheit haben wir das Display getestet. Die Fitbit Sense hat nämlich einen Sensor verbaut, der die Umgebungshelligkeit misst und dementsprechend die Helligkeit anpasst. Das ist besonders wichtig um bei Nacht nicht vom dem Display zu stark geblendet zu werden. Für uns eine sehr praktische Funktion: beim nächtlichen Aufstehen vom Bett, kann das Display der Fitbit Sense perfekt als kleine Taschenlampe genutzt werden um sicher den Weg zur Toilette zu finden 😉 .
Sensoren der Fitbit
Viele Sensoren für die Gesundheit. Besser als die Schwestermodelle
Genau hier liegt der große Vorteil der Fibit Sense gegenüber den anderen Modellen von Fitbit. Besonders im Bereich der Gesundheit wird hier einiges geboten. Neben den Sensoren, die man auch von günstigeren Modellen kennt wie ein Bewegungssensor für die Erfassung von Schritten und Stufen, Pulsmessung zur Erfassung der Herzfrequenz, sind außerdem Sensoren zur Stressmessung (EDA – elektrodermaler Aktivität) , Temperaturmessung und Herzrhythmusmessung (EKG) an Board. Mit letzterem Sensor lassen sich beispielsweise Herzrhythmusstörungen erkennen.
Bewegungssensor
An Board ist wie bei fast jeder Fitnessuhr auch ein Bewegungssensor um bspw. die Schritte zu zählen und die Höhenmeter und Etagen zu messen. Dazu zählen der Gyroskop Sensor, Höhenmesser und ein dreiachsiger Beschleunigungsmesser. Dieser funktionierte in unserem Test beinahe reibungslos. Dabei ist zu erwähnen, dass wir außerhalb der Wohnung deutlich genauere Schrittzählungen hatten. Das liegt sicher daran, dass man sich in einer Wohnung anders bewegt und bspw. kürzere Distanzen am Stück macht und enge Kurven geht. Darauf ist der Algorithmus der Uhr nicht vorbereitet. So haben wir innerhalb der Wohnung von 100 Schritten lediglich 78 gezählt. Außerhalb sind wir 1000 Schritten gegangen und konnten 998 davon erfassen. Ein deutlich besserer Wert.
Wir begründen die Abweichungen innerhalb der Wohnung damit, dass die Uhr erst ab einer gewissen Schrittzahl beginnt die Zählung zu aktivieren, um frühzeitige Messungen zu verhindern.
Pure Pulse 2.0
Der Pure Pulse 2.0 Sensor soll der Fitbit zu genaueren Messungen der Herzfrequenz verhelfen. Und das nicht nur bei manueller Aktivierung oder beim Sport, sondern immer. Während einer Aktivität geschieht das jede Sekunde und in Ruhe alle paar Sekunden. Das ist schon mal eine gute Ausgangslage, aber nun muss die Messung natürlich noch genau sein. Dazu verhelfen 4 Sensoren auf der Rückseite der Fitbit Sense.
Wir haben ein professionelles Blutdruckmessgerät als Referenz daneben gehalten. Die Unterschiede sind marginal: zwei bis drei Schläge in Ruhe und vier bis sechs Schläge während einer Aktivität. Damit können wir leben und dafür auf einen Brustgurt beim Sport verzichten.
Der Sensor wird erweitert um eine SPO2 Messung. Das bedeutet eine Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut. Daraus ableiten möchte Fitbit in Verbindung mit der Herzfrequenz die V-Null-MAX (VO2max) Leistung, also die maximale Sauerstoffaufnahme im eigenen Blut. Ein äußerst spannender Wert, aber eher nur für Spitzensportler relevant.
Hauttemperatursensor
Die Fitbit Sense verfügt als erste Fitbit Uhr auch über einen Hauttemperatursensor. Dieser soll auf bevorstehende Krankheiten hindeuten und den Nutzer bei der Früherkennung unterstützen. Diese Funktion wurde auch in Hinblick auf Corona sehr stark beworben. In der App kann man dann seine Temperaturschwankungen einsehen und entsprechende Abweichungen erkennen. Weicht der Wert zu weit von den Normalwerten ab, gibt es eine entsprechende Warnung.
Mit EDA-Scan-App kompatible elektrische Mehrzwecksensoren
Die EDA-Sensoren ermöglichen eine Messung des aktuellen Stresslevels. So können über mehrere Tage ausführliche Daten auf der Uhr als auch in der App ausgewertet werden. Damit die EDA-Messung funktioniert muss man als Nutzer mindestens für 30 Sekunden aber idealerweise 2 Minuten die Hand auf den Rahmen der Uhr legen. Direkt im Anschluss bekommt der Nutzer die Auswertung. In Verbindung der Messung gibt es auch Achtsamkeitsübungen, die das Stresslevel senken sollen. Wenn diese regelmäßig ausgeführt werden, sollte sich dies auch in den Werten niederschlagen.
Menüführung der Fitbit Sense
Endlich einfach und verständlich
Lange quälte sich Fitbit mit einer umständlichen Menüführung, in die man sich erst einarbeiten musste. Mussten wir bei der Charge zwei noch nervig durch das gesamte Menü klicken, um unser gewünschtes Ziel zu erreichen, hat Fitbit von Modell zu Modell dazugelernt.
Menüführung
Die Fitbit Sense überzeugt durch intuitive Menüführung und legt Kacheln für wichtige Funktionen an. Auch über Taste an der Seite lassen sich individuelle Shortcuts ablegen. Generell ist beinahe das gesamte Menü individualisierbar. Angefangen beim Aussehen des Ziffernblattes über diverse Apps, die man bei einem Wisch von rechts nach links aufrufen kann.
Bei einem Wischen von oben nach unten ruft man die Benachrichtigungen auf wie WhatsApp Nachrichten oder E-Mails. Mit der Wischgeste von Unten nach Oben bekommt man Widgets, wie das Wetter, aktuelle Termine, die Bewegungsaktivitäten des Tages im Überblick oder die Möglichkeit den EDA-Scan zur Ermittlung des Stresses durchzuführen.
Mit dem Wisch von links nach rechts wird das Menü für schnelle Einstellungen aufgerufen in dem beispielsweise die Helligkeit manuell oder automatisch einstellbar ist oder auch der Schlafmodus aktiviert werden kann. Einige Funktionen wirken hier über alle Menüs teilweise doppelt. Vielleicht wird hier mit einem Update noch nachgebessert und damit etwas mehr aufgeräumt.
Die Taste an der linken Seite lässt sich für Shortcuts nutzen, um zum Beispiel Alexa zu starten oder per Doppelklick die 4 Lieblingsaktionen aufzurufen wie bspw. der direkte Start des Lauftrainings, einen Timer starten oder eine Funktion um das Handy klingeln zu lassen, falls man dieses wieder einmal verlegt hat.
Benutzerfreundlichkeit
Wie eingangs erwähnt ist die Steuerung durch die Menüs deutlich leichter als noch zu jüngsten Zeiten der Fitbits. So erreicht man durch gezielte Individualisierung der Menüs wirklich sehr schnell die gewünschte Funktion. Dennoch ist uns aufgefallen, dass sich der Bildschirm manchmal nicht ohne weiteres aktivieren lässt. Das eine Mal funktioniert die automatische Aktivierung des Displays durch Drehen des Handgelenks nicht und ein anderes Mal will die Taste an der linken Seite der Uhr nicht so richtig funktionieren. Wir möchten dazu sagen, dass wir diese Erfahrungen weitestgehend am ersten Tag gemacht haben. Also an einem Zeitpunkt an dem wir noch nicht sehr routiniert mit der neuen Fitbit Sense waren. Über die Tage hinweg fiel die Bedienung immer leichter und wir haben unsere Tricks und Kniffe gefunden.
Auch lassen sich die Hauptfunktionen alle direkt von der Uhr steuern. Nur wenige Dinge müssen wir über die App erledigen wie beispielsweise die Eingabe der Nahrungsmittel, die wir zu uns genommen haben. Da dies zu den Dingen gehört, die die wenigsten wirklich machen, ist es sicherlich zu verschmerzen dafür das Handy zu nutzen. Zumal es über das Handy in der Regel auch komfortabler ist.
Für technikaffine Nutzer wird die Uhr innerhalb eines Tages erklärt sein. Neulinge und „technickscheue“ Nutzer haben entweder keine Fitbit Sense oder benötigen ein paar Tage.
Aktivitätstracking der Fitbit Sense
Viel Auswahl und teils kuriose Sportarten
Gerade Läufer und Fahrradfahrer werden die Fitbit Sense zu schätzen wissen. Mit dem integrierten GPS Sensor sollen die Bewegungsdaten auf den Meter genau mitgeschnitten werden. So lassen sich später in der App genaue Bewegungsabläufe auf der Karte nachverfolgen. Auch sicher eine interessante Funktion für Wanderer. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Handy zur Aufzeichnung der Aktivität kann zu Hause bleiben.
Natürlich gibt es eine breite Auswahl an anderen Aktivitäten wie Laufband, Yoga, Kraftsport und viele mehr. Selbst die Schwimmer kommen nicht zu kurz. Mit einem wasserdichten Gehäuse bis zu 50 Meter ist die Uhr auch für Schwimmer ein guter Begleiter. So kannst du als Schwimmer auch die geschwommenen Bahnen tracken. Wir konnten es leider nicht testen, aber wir gehen davon aus, dass die Kehrtwende im Schwimmbecken von der Uhr automatisch erkannt wird. Schließlich kann man die Streckenlänge vor dem Training festlegen.
Auswahlmöglichkeiten
Zum Zeitpunkt unseres Testes (direkt am Tag der Veröffentlichung 25.09.2020) gab es 20 Aktivitäten zur Auswahl. Wir waren von der Vielfalt der Einträge überrascht und konnten uns teilweise unter einigen Einträgen nichts vorstellen. Sehr nett, dass Fitbit auch an diese kleinen Gruppen von Sportlern gedacht hat.
Interessant ist, dass vor jeder Trainingseinheit auch ein persönliches Ziel festgelegt werden kann. Das können zum Beispiel geschwommen Bahnen sein, eine bestimmte Laufstrecke oder eine maximale Herzfrequenz sein. Perfekt um sich stetig zu verbessern.
Diese Aktivitäten stehen zur Wahl
- Bootcamp
- Crosstrainer
- Gehen
- Gewichte
- Golf
- Intervalltraining
- Kampfsport
- Kickboxen
- Laufband
- Pilates
- Radfahren
- Schwimmen
- Spinning
- Stepper
- Tennis
- Wandern
- Workout
- Yoga
- Zirkeltraining
GPS Genauigkeit
Um die Genauigkeit des GPS zu testen haben wir die Fitbit zwei Tests unterzogen. Zum einen sind wir eine 100m Strecke im Stadion abgelaufen und zum anderen sind wir eine Strecke durch die Stadt gelaufen mit mittelmäßigem Baumwuchs, also ohne große Störquellen. Am Testtag war es stark bewölkt. Diese Information ist wichtig, da dies den Empfang zu den Satelliten einschränken kann. Dieser dritte Test ist besonders wichtig, da er die eigentliche Realität der meisten Outdoor-Sportler widerspiegelt, die auf das GPS angewiesen sind.
Gerade bei Kurven haben viele Tracker oft Probleme, da sie zu selten die GPS Koordinaten auslesen und dann die beiden Punkte zwischen den Messungen einfach geradlinig miteinander verbinden. Eine gerade Strecke sollte dementsprechend zu geringen Abweichungen führen, sofern der GPS Empfänger genau genug ist. Auch sollte man ein hin und herlaufen auf einer geraden Strecke vermeiden. Hier haben fast immer alle Tracker Probleme, da die Messungen einfach nicht häufig und genau genug durchgeführt werden (können).
Das Ergebnis war auf der geraden Strecke beeindruckend genau. Bevor wir unsere Messung starten können, deutete die Uhr an, dass sie das GPS Signal sucht. Dies ist bei uns in unter 60 Sekunden geschehen. Wenn das Signal einmal da ist und man bspw. eine neue Einheit startet, dann dauert die Suche nach dem GPS ca. 5 Sekunden. Auf der 100m Strecke hat die Uhr 99 Meter gemessen. Damit nur 1% Abweichung. Fast eine volle Punktlandung.
Den Lauf in der Stadt haben wir genaustens mit Google vermessen. Als Teststrecke haben wir uns genau eine Meile (1,6km) herausgesucht. Insgesamt führte diese Laufstrecke an zwei spitzen Kurven enthalten, welche die Messung erschweren könnte. Das Ergebnis ist nicht perfekt aber stellt uns gerade noch so zufrieden. Die 1,6km Marke hat die Fitbit Sense 60m später erreicht. Das entspricht einer Abweichung von 3,75%. Als wir uns das Ergebnis auf der Karte anschauen, sehen wir, dass entlang der geraden Strecke stets Schlenker zu finden sind. In den spitzen Kurven kürzt die Fitbit Sense dafür unsere Strecke ab. Diese Faktoren gleichen sich in gewisser Weise aus und so ist das Ergebnis am Ende beinahe genau. Verwunderlich, dass die Messung bei heutigem Stand der Technik weiterhin so ungenau ist. Wir gehen davon aus, dass besonders Faktoren wie Bäume und Gebäude die Messung erheblich beeinflussen und der Empfänger, der in die Uhr passen muss zu klein für genauere Messungen ist.
Gesundheitsfunktionen
Der Doktor am Handgelenk
Fitnesstracker und Smartwatches waren schon immer darauf ausgelegt die Gesundheit des Nutzers zu überwachen. Was einst mit einer einfachen Schrittmessung begann, ist nun beinahe eine kleine Arztpraxis am Handgelenk. Diverse Features dienen der Überwachung der Gesundheit. Die Fitbit Sense wartet auf mit einer Funktion zur Messung der Schlafphasen und damit verbunden einem intelligenten Wecker, der einem zur gesündesten Zeit aus dem Schlaf holt. Des Weiteren wird die Herzfrequenz überwacht und der Herzrhythmus analysiert. Letztere Funktion wird vorerst aus rechtlichen Gründen vorerst keine Zulassung erhalten. Außerdem lässt sich das Stresslevel festlegen und der Stress durch gezielte Übungen reduzieren.
Schlafphasenerkennung
Die Fitbit Sense erkennt zwischen drei 4 verschiedenen Phasen sobald wir ins Bett gehen: Tiefschlaf, REM (Rapid Eye Movement), Leichtschlaf und Wachzustand. Diese verschiedenen Schlafphasen werden anhand der verfügbaren Sensoren ermittelt. So geben die Bewegungen, Temperatur und die Herzfrequenz Aussage über die aktuelle Schlafphase. Das erkennt die Fitbit Sense so gut, weil wir uns in jeder Phase unseres Schlafes anders verhalten. Auf der Uhr selber und noch viel detaillierter können wir uns diese Werte in der App anschauen. Das ist sehr interessant und lässt uns teilweise staunen, wie oft wir doch Nachts eigentlich unbewusst wach werden. Laut Fitbit ist dies aber völlig normal.
Unsere Schlafqualität wird am nächsten Morgen in Form eines Schlafindexes ausgedrückt. Je näher dieser Wert an die 100 kommt, umso besser konnte sich unser Körper Nachts erholen.
Wie die Qualität der erkannten Schlafphasen nun wirklich ist, können wir leider nur schwer nachvollziehen. Die Daten in der App wirken auf jeden Fall vielversprechend und der Index hat größtenteils unser Empfinden am nächsten Morgen widergespiegelt. Es gibt eine Funktion, die einen Hinweis darauf geben kann, wie gut diese Erkennung funktioniert: der intelligente Wecker.
Intelligenter Wecker
Der intelligente Wecker ermöglicht es einem frisch und munter am Morgen aufzuwachen. Jeder kennt die Situation in der man Morgens unmotiviert, zerknautscht und müde aufwacht. Der Grund dafür ist, dass wir bspw. aus einer Tiefschlafphase gerissen werden weil, der zum Beispiel der Wecker klingelt. Die Fitbit Sense hat eine grandiose Funktion an Board, die ein sanftes Aufwachen verspricht. Über die Uhr kann man einen Wecker einstellen. Wir wählen montags bis freitags die Weckzeit für 8 Uhr aus. Fitbit schaut nun eine halbe Stunde vor dieser eingestellten Weckzeit, ob wir in einer Leichtschlafphase sind oder sogar wach. Wenn das der Fall ist, dann weckt uns die Fitbit auch schon bis zu 30 Minuten vorher. Das mag auf den ersten Blick gemein scheinen, da uns ja scheinbar 30 Minuten kostbarer Schlaf geraubt werden, allerdings waren wir im Test verblüfft. Wir wurden in einer Woche immer vor 8 Uhr geweckt und fühlten uns dabei deutlich ausgeschlafener. Diese Funktion ist in unseren Augen Gold wert, besonders für alle Morgenmuffel.
EKG-Scan App
Eine Funktion, die Ende September in Deutschland noch nicht verfügbar ist. Laut Fitbit kommt diese Funktion auch hierzulande Mitte Oktober 2020. Wir hoffen es sehr, denn dies war eines der Hauptargumente uns diese Smartwatch zuzulegen. Mit der EKG-Scan App soll es möglich sein, Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus zu erkennen und so Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern schon vorzeitig zu erkennen und entsprechend vom Arzt behandeln zu lassen.
Der Grund für die verspätete Zulassung sind rechtliche Hürden in Deutschland. Wir hoffen auf diese äußert hilfreiche Funktion schleunigst.
EDA-Scan App
Mit der EDA-Scan App gibt Fitbit einen Einblick in das Stresslevel des Nutzers. Für einen Scan muss der Nutzer die Hand für zwei Minuten auf den Bildschirm der Uhr legen. Im Rahmen befinden sich Sensoren, die die Temperatur, den Herzschlag und die Schweißbildung messen. Aus diesen Werten ergibt sich ein Stresswert. Gleichzeitig führt der Stress-Scan zur Beruhigung des Nutzers, denn er muss zwei Minuten lang ruhig halten und soll dabei entspannen und tief ein- und ausatmen.
Bisher haben wir diese Funktion eher als Spielerei gesehen. Allerdings müssen wir uns auch eingestehen, dass die App wirklich zur Beruhigung beiträgt. Gerade in der schnelllebigen Zeit eine Möglichkeit wieder herunterzukommen. Wer ganz viel Geduld mitbringt, kann Übungen bis zu 60 Minuten durchführen und wir dabei durch die Fitbit Sense geführt.
Zyklustracking
Leider eine Funktion, die über die Fitbit App gesteuert werden muss, allerdings für Frauen eine äußert hilfreiche Unterstützung.
Durch die Erfassung der weiblichen Periode lassen sich Rückschlüsse auf unregelmäßige Zyklusphasen ziehen und diese Werte direkt zur Auswertung bei Frauenarzt vorlegen. Besonders nützlich für Frauen, die Probleme ihrem Zyklus haben und ein wertvoller Unterstützer bei einem bestehenden Kinderwunsch.
Smartphone Funktionen
Die Kommunikation funktioniert meist gut, aber nicht immer.
Die Fitbit Sense ist nicht mehr nur eine Fitnessuhr, sondern viel mehr eine Smartwatch mit starkem Fokus auf sportliche Aktivitäten. Um den Status einer echten Smartwatch zu erlangen, sollte sie entsprechend auch zuverlässig mit dem Smartphone kommunizieren.
In der Regel funktioniert das sehr gut, aber es gibt kleine Abstriche. So wundern wir uns, wo das Feature von der Fitbit Versa geblieben ist, dass es ermöglichte Standardantworten auf WhatsApp Nachrichten oder SMS direkt über die Uhr zu senden.
Die App
Die App von Fitbit wirkt sehr aufgeräumt und strukturiert. Die Kommunikation mit der Uhr geschieht in der Regel automatisch im Hintergrund. Beim Aufrufen der App findet dennoch in der Regel eine Synchronisierung statt die meist nicht länger als 30 Sekunden benötigt. Da dies im Hintergrund geschieht, kann man sich in der Zwischenzeit bereits durch seine Daten scrollen.
Die Einrichtung ging sehr leicht von der Hand. Bei erstmaliger Aktivierung wird ein Update auf die Uhr aufgespielt. Nach der Einrichtung gelangt man in das Hauptmenü und sieht erst einmal nicht viel. Kein Wunder, wenn die Uhr neu ist und man vorher keine Fitbit hatte.
Die App ist generell als Werkzeug für die detaillierte Auswertung der Daten zu verstehen, welche die Fitbit Sense liefert. Aufgrund des großen Bildschirms im Vergleich zu Uhr, lassen sich so deutlich bessere Schlüsse ziehen. Neben dem Dashboard mit der täglichen Daten und Errungenschaften besitzt die App einen „Entdecken“ Bereich in dem Fitbit auf Wettkämpfe, Trainingseinheiten, Achtsamkeitsübungen und vielen mehr aufmerksam macht. Daneben gibt es einen Community Bereich in dem Man Gruppen erstellen oder ihnen beitreten kann. Ähnlich wie bei Facebook gibt es hier einen kleinen Activity Stream, in dem man mit wildfremden Menschen seine sportlichen Errungenschaften teilen kann. Ob mit Fotos oder nur mit Text. Dabei lässt sich sicher auch die ein oder andere Bekanntschaft knüpfen. Dies kann gerne als Dating-Einladung verstanden werden 😉
Zu guter letzte preist Fitbit seinen Premiumbereich an, in dem es detaillierte Auswertung zu der Herzgesundheit, Stresslevel und Schlaf gibt. Außerdem Videos und Audios zum Trainieren und Tools für mehr Achtsamkeit. Ein netter Service, aber 9€ monatlich sind uns das nicht Wert. Wir hätten uns zumindest die detaillierten Auswertungen als Inklusiv-Paket zu dieser teuren Uhr gewünscht. Fitbit Premium wirkt auf uns wie ein künstlich geschaffener Mehrwert, um eine weitere Einnahmequelle aufseiten von Fitbit zu haben.
Benachrichtigungen
Wir sind überzeugt von der sehr schnellen Synchronisierung mit dem Handy. So trudelt bspw. eine Nachricht direkt auf der Uhr ein, sobald diese auf dem Handy erscheint. Auch Daten wie der Kalender und das Wetter sind immer aktuell. Ein wenig hapern tut es aber bei einigen Grundfunktionen, die wir schlichtweg erwartet hätten. So werden bspw. nicht alle Apps unterstützt, wenn es um die Benachrichtigungen geht. Auch muss eine App nach Inbetriebnahme der Uhr erst einmal auf dem Handy ausgeführt werden, damit sie in der App für die entsprechende Freigabe angezeigt wird (iOS). Die wichtigsten Benachrichtigungen sind dennoch dabei. Dazu zählen für uns Gmail, WhatsApp, SMS, Termine und Anrufe.
Telefonie & Lautsprecher
Mit diesem Feature haben wir fest gerechnet, aber leider wird man bei Start der Fitbit Sense bitter enttäuscht. Dann soll es möglich sein, direkt über die Uhr zu telefonieren, sofern das Handy in der Reichweite ist. Diese Funktion wird hoffentlich bald nachgeliefert.
Generell finden wir es aber schade, dass der Lautsprecher der Fitbit für scheinbar keine Funktion verwendet wird. Das einzige Mal, dass wir etwas von der Fitbit Sense hören konnte, war beim initialen Start der Uhr. Hier wird hoffentlich auch entsprechend nachgebessert.
Find My Phone
Ein sehr praktisches Feature ist die Find My Phone Funktion. Diese ermöglicht es ein Signal auf das Handy zu schicken. Selbst wenn das Handy auf Stumm und im Nachtmodus ist, klappt das perfekt. Jeder der schon einmal sein Handy in der eigenen Wohnung verlegt hat (sicher fühlst du dich jetzt auch angesprochen), der kann mit dieser Funktion sehr schnell sein Handy wiederfinden. Natürlich muss das Handy eingeschaltet und in Reichweite des Bluetooth sein (ca. 10m).
Bezahlung mit der Uhr
Diese Funktion wird alle interessieren, die gerne kontaktlos bezahlen. Ob an der Tankstelle, im Supermarkt oder im Restaurant. Beinahe überall kann man mittlerweile in Deutschland kontaktlos mit der Karte, dem Handy oder auch ab sofort mit der Fitbit Sense zahlen. Dazu musst du lediglich eine unterstützte Kreditkarte besitzen (Mehr Informationen zu Fitbit Pay auf Fitbit.de). Wer möchte, kann diese Funktion dann über die Fitbit App koppeln.
An der Kasse müsst ihr dann nur noch eure Uhr vor das Kartenlesegerät halten und die Bezahlung wird durchgeführt. Abgesichert werden kann dies durch eine PIN-Eingabe auf der Uhr. Außerdem ist man vor Betrug bei der hauseigenen Bank versichert.
Musikwiedergabe
Die Fitbit lässt sich auch mit Bluetooth-Kopfhörern verbinden. Gut und schön, aber bei Start der Fitbit Sense werden lediglich zwei Musikdienstleister nativ unterstützt. Zum einen ist das Spotify und zum anderen Deezer. Doch selbst hier gibt es noch Einschränkungen. So lässt sich nur über Deezer Musik offline auf der Uhr speichern. Spotify lediglich über die Uhr auf dem Handy steuern.
Außerdem ist jeweils ein Premiumzugang zum Streamingdienst nötig um in den Genuss der Musik zu kommen.
Wir sind etwas verwundert, wieso wir keine Musik auf die Uhr in Form von mp3 Laden können. Das konnten selbst die Vorgänger. Vielleicht will Fitbit aber auch neue Wege gehen und nur noch Streaminganbietern die Möglichkeit geben Musik abzuspielen.
Wir finden, wenn schon neue Wege, dann doch bitte richtig und konsequent. So taugt die Uhr nur wenig als musikalischer Motivator beim Sport.
Fitbit App Store
Fitbit bietet für die Fitbit Sense nicht nur hunderte verschiedene Ziffernblätter für einen individuellen Look an, sondern auch einen eigenen Appstore. In beiden genannten finden sich sowohl Fitbit eigene Produkte, sondern auch Drittanbieter-Produkte. So gibt es beispielsweise eine eigene Kartenapp von Navigationsdienstleister „Here“. Oder auch kleine Spiele wie Snake und andere witzige Apps wie ein Zähneputz-Timer lassen sich in dem App Store finden. Eine durchaus gelungene Idee. Allerdings sind Drittanbieter Apps und Ziffernblätter nicht zwingend kostenlos. So haben wir uns bspw. am ersten Tag direkt ein neues Ziffernblatt für 1,50€ gekauft.
Kompatibilität mit aktuellen Smartphones
Ob die Fitbit Sense mit deinem Smartphone kompatibel ist, hängt wahrscheinlich auch in erster Linie mit der Fitbit App auf dem Handy zusammen. So gibt Fitbit folgende Angabe zur Kompatibilität:
- Apple iOS 12.2 oder höher.
- Android OS 7.0 oder höher. Weitere Hinweise zu Android-Smartphones und -Tablets sind hier verfügbar.
- Reichweite Synchronisierung: bis zu 9 m
- Für bestimmte Funktionen wie Smartphone-Benachrichtigungen ist Android 7.0 oder höher erforderlich. Eine Liste kompatibler Geräte findest du hier.
Alexa und Google Assistant
Interessantes Feature für Nerds
Fitbit verbaut in seiner Sense eine Funktion, die sehr neu für die Modelle von Fitbit ist. Durch das eingebaute Mikrofon können nicht nur WhatsApp Nachrichten beantwortet werden, sondern auch smarte Sprachassistentin angesprochen werden. Dies funktioniert nach einer ersten Einrichtung erstaunlich gut.
Wie gut hört Alexa?
In dem Beispiel richten wir uns an Alexa, die wir für unsere Fitbit Sense eingerichtet haben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese zu aktiveren. Wir haben die Aktivierung auf einen langen Tastendruck gelegt. Denn wir können nicht wie gewöhnlich das Schlagwort „Alexa“ nutzen, da ein ständiges „offenes Ohr“ der Uhr zu viel Akku kosten würde. Nach dem Aktivieren durch die Taste beantwortet Alexa die Fragen akkurat wie wir es gewohnt sind. Allerdings nicht mit Ihrer Stimme, sondern in Textform. Das verwundert uns ein wenig, da die Fitbit Sense eigentlich einen Lautsprecher integriert hat, der nur viel zu selten Verwendung findet. In der ganzen Woche habe ich diesen nur einmal gehört und das war beim Einschalten der Smartwatch.
Mit den Textantworten kommt man aber auch sehr gut klar und man kann praktisch jede Frage stellen und jede Funktion steuern, die bereits in der Alexa App festgelegt ist. So konnten wir das Licht ein- und ausschalten, den Staubsauger auf Reinigungstour schicken oder unsere Lieblingsmusik abspielen. Wohl gemerkt auf dem Echo zu Hause, nicht aber auf der Uhr.
Fazit – für wen ist die Uhr?
Die Fitbit Sense ist nicht nur eine Fitnessuhr, sondern auch eine Smartwatch mit sehr umfangreichen Gesundheitsfunktionen. So können wir nicht nur 20 verschiedene Sportarten aufzeichnen, sondern auch unseren Schlaf genaustens protokollieren, uns intelligent wecken lassen und den Herzschlag 24 Stunden am Tag im Blick behalten. Die Kommunikation zum Handy funktioniert größtenteils problemlos und Alexa ist ein nettes Extra. Das alles können wir auf einem brillant auflösendem AMOLED Display bestens verfolgen, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung. Sporteinheiten lassen sich bequem und vielfältig aufzeichnen und Ziele können wir uns kinderleicht vor der Einheit direkt auf der Uhr setzen. Das Beste daran, wir sind 7 Tage unabhängig von der nächsten Steckdose. Eine Leistung von der sich Apple und Co noch einiges abschauen können.
Leider verspielt sich die Fitbit Sense einige Punkte bei der Musikwiedergabe, die an Abomodellen geknüpft ist. Gleiches gilt für den bitteren Beigeschmack der kostenpflichtigen Detailauswertungen im Fitbit Premiumbereich. Eine Sache, die bei einem Preis von ca. 330€ nicht hätte sein müssen.
Wenn wir darüber hinwegschauen, dann ist die Fitbit Sense eine gelungene Smartwatch mit umfangreichen Gesundheitsfunktionen mit sehr guter Ausdauer und nutzerfreundlicher Oberfläche.
Doch für wen eignet sich die Fitbit am ehesten. An dieser Stelle muss ehrlich gesagt sein, dass die Zielgruppe, die Fitbit verfolgt eher im Hobbybereich liegt. Also Menschen, die sich zum Sport gerne von ihrer Uhr motivieren lassen und den Wert nicht auf Fitnessdaten bis ins kleinste Detail legen. Außerdem möchte Fitbit nicht nur als Fitnessuhr glänzen, sondern auch mit der Zeit gehen und als Smartwatch mit vielen Gesundheitsfunktionen daherkommen. Das spricht eher die breite Masse an als den Leistungssportler, der seinen Puls bis auf den letzten Schlaf wissen möchte oder mehr Funktionen beim Laufen benötigt, wie bspw. einen virtuellen Laufassistenten. Oft lassen sich Uhren für die verschiedenen Zielgruppen bereits am Aussehen festmachen und so ist die Fitbit Sense mit ihrem minimalistischem Aussehen viel mehr ein sehr schöner Schmuck am Handgelenk mit vielfältigen Funktionen für den Alltagsnutzer als ein auf sportliche Leistungen getrimmte Sportuhr.
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Dein Clemens für www.leiseshaus.com
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